Ende Juni nahm ich an einem Ausflug von den muslimischen Studentengruppen aus Bochum und Duisburg teil. Es ging nach Schwetzingen und nach Heidelberg.
Reisefreudig und voller Neugier auf das Kennenlernen der Teilnehmer ging ich morgens früh alleine los und wartete kaffeeschlürfend auf die Truppe, die mit dem Bus noch eine lange Reise hinterlegen musste. Die pfälzischen Kurfürste Karl Phillip und Karl Theodor nutzten dieses Schloss als Sommerresidenz. Dieses Schloss hat eine Besonderheit. Im Komplex befindet sich eine Moschee. Was hat es mit der Moschee auf sich?
Die Moschee wurde im 18. Jahrhundert zwischen 1779 und 1792 erbaut. Obwohl nach dem deutsch-französischem Krieg maghribinische Kriegsgefangene diesen Ort als Gebetsstätte nutzten, wurde diese nicht zu Religionsausübungszwecken errichtet, sondern sollte der Philosophie der Aufklärung dienen. Das Interesse der Dichtern und Philosophen Lessing, Goethe oder Kant am Islam stammt ebenso aus dieser Zeit. Dieses Gebauede sollte sich durch seine Andersartigkeit auszeichnen und somit sich von dem Englischen und dem Französischen Königreich als Prestigeobjekt abgrenzen.
Die Kuppel und die Wände sind mit allgemeingültigen Weisheiten wie „Liebe den Fleiss, er ist ein grosser Schatz“ oder Auszügen aus dem Koran, wie dem Glaubensbekenntnis „Es gibt keine Gottheit ausser Allah“ oder aus der Sure Ihlas dem Ausspruch „Weder ist Er gezeugt worden, noch kommt Ihm einer gleich“ auf arabisch und mit lateinischen Buchstaben bedeckt.
Ich durfte das Schloss Schwetzingen unter Expertenführung und die Heidelberger Altstadt näher besichtigen sowie neue Menschen kennenlernen, was mich sehr gefreut hat. Eine davon ist Kevser (http://kevserusworld.blogspot.de/). Ich freu mich auf ein baldiges Wiedersehen!